Das Immunsystem des Hundes stärken

Immunsystem des Hundes stärken

Der Hund und sein Immunsystem sind täglich zahlreichen potentiellen Krankheitserregern ausgesetzt. Ein intaktes Immunsystem kann diese relativ einfach abwehren. Besondere Lebensumstände, chronische Krankheiten, Stress oder eine falsche Ernährung können es jedoch schwächen. Dann haben Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten ein leichteres Spiel, der Gesundheit des Hundes zuzusetzen.

Einflussfaktoren auf das Immunsystem des Hundes

Es gibt verschiedene Umstände und Faktoren, die das Immunsystem des Hundes schwächen können. Aber auch ebenso viele Gegenmaßnahmen, mit denen die Immungesundheit des Hundes unterstützt und gestärkt werden kann:

1. Übergewicht kann das Abwehrsystem des Hundes schwächen

Übergewicht bei Hunden wirkt sich nicht nur fatal auf Gelenke, Skelett, Herz und Kreislauf aus oder kann zu Diabetes führen. Es schwächt auch das Immunsystem des Hundes. Übergewichtige Hunde können sich daher leichter z. B. Erkältungen zuziehen. Laut Experten leben normalgewichtige, schlanke Hunde durchschnittlich etwa 2 Jahre länger als ihre übergewichtigen Artgenossen.

Wer also die Immunabwehr des Hundes stärken möchte, der achtet auf Normalgewicht des Hundes. Dies kann durch eine an Alter, Rasse und Aktivität des Hundes angepasste Ernährung sowie ausreichend Bewegung beeinflusst werden. Hat der Hund ein paar Pfunde zu viel, dann kann ein Light Hundefutter mit weniger Fett und mehr Ballaststoffen bei der Erreichung des Normalgewichts des Hundes unterstützen.

2. Schlechte – und Mangelernährung

Eine ausgewogene, gesunde und artgerechte Ernährung mit Antioxidantien, allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen ist auch beim Hund ein essentieller Bestandteil einer gesunden Lebensweise und stärkt das Immunsystem. Andernfalls leiden nicht nur Haut, Fell und Fitness des Hundes, er ist auch anfälliger für Krankheiten, weil sein Immunsystem geschwächt ist.

3. Stress

Sowohl negativer Stress ausgelöst z. B. durch Reise, Umzug oder neue Familienmitglieder als auch positiver Stress wie etwa beim Sport stellt eine Belastung des Organismus und entsprechend des Immunsystems dar. Dieser Umstand liegt am Adrenalin, dem Hormon, das der Körper bei Stress ausschüttet. Adrenalin hemmt die Produktion von Antikörpern.

Mit Blick auf den Vierbeiner heißt das, so gut es geht stressreiche Situationen von ihm fernzuhalten. Da sich jedoch nicht alle Stressoren verbannen lassen, ist ein optimaler Lebenswandel für ein gestärktes Immunsystem des Hundes unabdingbar. Dann kann dieses auch in Stresssituationen seine Arbeit verrichten.

4. Chronische Erkrankungen, Infektionen, Allergien schwächen das Immunsystem

Jede körperliche Reaktion des Hundes auf einen Umstand, z. B. Allergie, Infekt, chronische Erkrankung, Durchfall, Erbrechen oder Ausschlag bedeuten eine Inanspruchnahme und somit Belastung des Immunsystems.

Bei jeder Reaktion sollte daher die Ursache abgeklärt und der auslösende Faktor wenn möglich ausgeschaltet werden. Reagiert der Hund also beispielsweise mit einer Allergie oder Unverträglichkeit auf Getreide, dann sollte ihm ein getreidefreies Hundefutter gefüttert werden.

5. Wetterbedingte Herausforderungen an das Immunsystem

Wetterumschwung, kaltes, aber auch heißes Wetter belasten und schwächen das Immunsystem. Während im Winter u. a. feuchte und kalte Temperaturen und mögliche kleine Verletzungen in rissigen Pfoten das Immunsystem besonders herausfordern, macht dem Hund im Sommer vor allem die UV- Strahlung zu schaffen, denn Strahlung beeinflusst bzw. unterdrückt die Immunantwort des Körpers auf fremde Organismen oder Substanzen, die potentiell gefährlich sein können.

Wie Sie Hitzschlag beim Hund vermeiden oder wie die richtige Pfotenpflege im Winter aussehen kann, lesen Sie in anderen Artikeln in der Rubrik nutricanis Hundewissen.

6. Schlaf- und Ruhezeiten

Zu einem gesunden Lebensstil gehören auch beim Hund ausreichend Schlaf und Ruhezeiten. Im Umkehrschluss schwächen zu wenig Ruhe und Schlaf das Immunsystem. Das Schlaf- und Ruhebedürfnis des Hundes ist übrigens deutlich größer als bei den meisten Menschen.

7. Darmgesundheit

Der Magen-Darm-Trakt hat eine sehr große Oberfläche, über die Krankheitserreger in den Körper des Hundes gelangen können. Ein gesunder Darm mit intakter Darmwand stellt eine ausreichend große Barriere für diese Erreger dar. Ist die Darmflora hingegen geschädigt, bspw. nach Einnahme von Antibiotika oder aufgrund von Darmparasiten, aber auch bei Futtermittelallergien, wird die Darmwand durchlässiger für Keime und Krankheitserreger. Das Immunsystem muss ganze Arbeit leisten.

8. Alter des Hundes

Ältere Hunde sind häufig anfälliger für Krankheiten. Das liegt u. a. daran, dass viele Stoffwechselvorgänge, Zellteilung und -wachstum nicht mehr auf Hochtouren laufen, wie noch bei einem jungen Hund. Es werden daher auch weniger Antikörper und Abwehrzellen vom älteren Hundekörper produziert. Wer auf die veränderten Bedürfnisse seines Hunde-Seniors eingeht, der kann auch einem älteren Hund eine hohe Lebensqualität und angemessene Fitness bis ins hohe Alter verschaffen.

Welpen und Jungtiere hingegen besitzen noch kein voll ausgereiftes Immunsystem. Ihr Immunsystem hatte schlicht noch nicht ausreichend die Möglichkeit, auf Krankheitserreger, Allergene und andere Faktoren zu reagieren und Antikörper aufzubauen.

Fazit: Mit gezielter Vermeidung immunschwächender Faktoren, gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und vor allem Liebe, Spiel und Lebensfreude kann das Immunsystem des Hundes gestärkt werden. Der Hund kann bis ins hohe Alter ein hohes Maß an Lebensqualität und Energie behalten.

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