Grillen mit Hund

Die laue Sommerluft bei lecker gegrilltem Fleisch oder Gemüse und im geselligen Kreis zu genießen, gehört für viele Menschen im Sommer einfach dazu. Ob im heimischen Garten, auf Balkon, Terrasse oder im Stadtpark, Familienhunde sind dann natürlich Teil dieser gemütlichen Runden. Und sie sind spätestens dann, wenn sich die köstlichen Röstaromen ausbreiten, kaum noch vom Grill fernzuhalten. Doch Vorsicht, denn beim Grillen lauern gleich verschiedene Gefahren für den Hund.

Was der Hund nicht vom Grill fressen darf

Unsere Hunde haben es einfach drauf, sitzen mit treuem Blick und tropfendem Zahn vor uns und scheinen dem Hungertod nah. Zu gern möchte man ihnen jetzt ein Stück Fleisch, Bratwurst oder einen dicken Knochen zuwerfen. Abgesehen vom erzieherischen Aspekt können aber rohes, stark gewürztes und gesalzenes Fleisch, Knochen und Knochenreste, Süßes und Alkohol eine ernsthafte Gefahr für Hunde darstellen.

Rohes Schweinefleisch

Rohes Schweinefleisch etwa kann den Erreger der Aujezkyschen Krankheit auf den Hund übertragen. Die auch als Pseudo-Tollwut bezeichnete Krankheit kann für den Hund tödliche Folgen haben. Rohes Fleisch sollte daher immer für den Hund unerreichbar gelagert werden. Zumal es auch der geselligen Runde einen Abbruch täte, wenn das Fleisch vom hungrigen Vierbeiner vertilgt worden wäre.

Gewürztes und gesalzenes Grillgut

Mariniertes Grillfleisch ist oft sehr stark gewürzt, Bratwürste meist stark gesalzen. Für den Hund daher nicht geeignet. Auch Zwiebeln und Knoblauch können für den Hund unangenehme Folgen haben.

Knochen

Gegrillte Knochen und insbesondere solche von Geflügel und Lamm splittern leicht und sollten dem Hund nicht gegeben werden. Im schlimmsten Fall können Knochensplitter Verletzungen des Mund- und Rachenraumes oder der Darmwand hervorrufen. Gelangen durch die verletzte Darmwand Futterpartikel in die Bauchhöhle, können schlimme Entzündungen des Bauchraumes die Folge sein. Auch wenn der Hund aktiv keinen Knochen bekommt, sollten deshalb auch Knochenreste für den Hund unerreichbar entsorgt werden.

Alkohol

Zu vielen Grillrunden gehört ein kühles Bier oder ein Glas Wein. Doch Alkohol sollte für den Hund unzugänglich sein. Deshalb auch auf umgestoßene Gläser und Tropfreste achten. Gefüllte Gläser und Flaschen im Blick haben bzw. so lagern, dass der Hund nicht an den Alkohol herankommt. Denn Alkohol ist ein starkes Zellgift, das den gesamten Organismus schädigen kann. Man nimmt an, dass Hunde noch viel empfindlicher auf Alkohol reagieren, als Menschen. Würgen und Erbrechen bis hin zu Schwäche und Torkeln, möglichem Kollaps mit Blutdruckabfall und Untertemperatur und schließlich Koma können die Folgen des Alkohols beim Hund sein.

Süßes

Süße Nachspeisen oder andere Naschwerke, die wir Menschen gerne essen, sind für Hunde nicht geeignet. Der Zucker greift die Zähne an. Schokolade enthält den Gitftstoff Theobromin. Dieser führt beim Hund häufig zu Erbrechen und Durchfall, daneben können Krampfanfälle möglich sein, die je nach Konstitution des Hundes und verspeister Menge sogar tödlich enden können.

Unser Tipp: Natürlich soll auch der Hund nicht darben, schließlich gehört er zur Familie. Deshalb den Hund schon vor dem Grillen ordentlich und artgerecht füttern, dann steht er auch nicht mit allzu sehr tropfendem Zahn neben dem Grill. Gesunde Leckerlis für Hunde oder spezielle Kauartikel sind für ihn beim Grillen die eindeutig artgerechtere Wahl. Und damit kann er dann hin und wieder verwöhnt bzw. beschäftigt werden.

Wenn der Hund doch etwas vom Grill gefressen hat

Sollte der Hund doch an ein Stück Fleisch, Knochen, Süßspeise oder Alkohol gelangt sein, erst einmal Ruhe bewahren und den Hund beobachten. Je nach Konstitution des Hundes und Menge des Konsums treten möglicherweise keine oder leichte Symptome auf. Sind jedoch Symptome wie bspw. Erbrechen, Unwohlsein, übermäßiges Hecheln oder ungewohnte Verhaltensweisen zu erkennen, sollte dringend ein Tierarzt aufgesucht werden.

Achtung: Verbrennungsgefahr

Hunde können sich an den heißen Grillkohlen oder Elektrostäben verbrennen. Sie sollten deshalb immer im Auge behalten werden bzw. nicht zu nah an den Grill herankommen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Rauchschwaden nicht direkt vom Hund eingeatmet werden. Dies ist weder für Mensch noch den Hund angenehm. Und: An dem heißen Grillfleisch kann sich der Hund das Maul verbrennen, schafft er es, ein Stück Fleich vom Grill zu stibitzen.

Gefahr Hitzschlag

Ist das Grillen tagsüber angesetzt, dann sollten Sie darauf achten, dass der Hund nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist. Hitschlag und selbst Sonnenbrand beim Hund können die Folge sein. Ein schattiges Plätzchen und ausreichend frisches Wasser zum Trinken machen das Grillevent auch für den Hund zu einem angenehmen Erlebnis.

Unser Tipp: Drehen Sie vor der Grillparty eine extra große Gassirunde mit Ihrem Vierbeiner. Toben und spielen Sie ordentlich mit ihm. Denn ist der Hund hinterher ordentlich ausgepowert, wird er ruhiger und entspannter sein.

Checkliste: So geht Grillen mit Hund

  • Kein rohes, gewürztes oder gesalzenes Fleisch/Grillgut geben
  • Keine Knochen oder Knochenabfälle
  • Hundeleckerchen und Kauspielzeuge sind die bessere Wahl, beschäftigen zudem den Hund
  • Kein Alkohol (auch auf Tropfreste und Gläser achten) und Zucker
  • Fette Beilagen wie Salate mit Mayonaise belasten den Verdauungstrakt des Hundes und können zu Erbrechen führen
  • Immer ausreichend Wasser für den Hund bereithalten
  • Ggf. schattiges, ruhiges Plätzchen für den Hund suchen, seine Hundedecke gibt ihm Sicherheit
  • Hund vom Grill fernhalten
  • Vor dem Grillen ausgiebig Gassi gehen und toben
  • Gut füttern, damit er nicht hungrig ist