Den Hund abrufen

Das Abrufen (wahlweise mit „Hier!“ oder „Komm!“) ist eines der wichtigsten Kommandos, die ein Hund in seiner Erziehung lernen muss. Wenn der Hundebesitzer mit diesem Befehl nach dem Hund ruft, muss der Hund zu seinem Besitzer zurückkommen – und das möglichst unter allen Umständen, also auch, wenn beispielsweise andere Hunde ihn ablenken. In einer Gefahrensituation kann das sogar lebensrettend für den Hund sein.

Soll der Hund nicht ausschließlich angeleint draußen sein, so muss er den Befehl unbedingt beherrschen – der Hundehalter muss das Vertrauen darin haben, dass der Hund auch unter widrigen Umständen zu ihm zurückkommt.

Das Abrufen gehört zu den wichtigsten Kommandos, die der Hund können muss

Da der Befehl so wichtig ist, sollte frühzeitig mit dem Trainieren begonnen werden. Frühzeitig bedeutet im Welpenalter. Dies hat den Vorteil, dass das Tier noch einen ausgeprägten Folgetrieb hat, es sich also von Natur aus zu seiner Bezugsperson bewegt. Das Einstudieren des Abrufens folgt dem Schema, das in der Erziehung der Hunde fast durchgängig zum Tragen kommt: Klein anfangen, ständig wiederholen und den Schwierigkeitsgrad schrittweise erhöhen.

Hundebesitzer sollten bei dem Welpen einen günstigen Moment abwarten (also dann, wenn der Welpe besonders aufmerksam und nicht abgelenkt ist), in die Knie gehen, mit dem Rufen des Namens noch mal besonders seine Aufmerksamkeit wecken und dann den Abruf-Befehl rufen. Wichtig ist, dass die Körperhaltung des Hundehalters ausdrückt, dass der Welpe zu einem kommen soll, außerdem verdient das Tier Lob und freundliche Zurufe, wenn es sich in Richtung des Hundehalters bewegt. Ist der Welpe schließlich zum Hundehalter gekommen, so sollte er durch Streicheleinheiten, Leckerlis und offen gezeigter Freude belohnt werden.

Kommt der Hund trotz Abruf-Befehl nicht, so sollte das nicht akzeptiert werden – ganz im Gegenteil. Häufig reicht schon ein langsames Entfernen von dem Hund aus, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, der Folgetrieb sorgt dann dafür, dass er neues Interesse zeigt und doch dem Herrchen/Frauchen hinterherrennt. Klappt auch dies nicht, so muss der Hund abgeholt werden.

Mit Konsequenz das Abrufen mit dem Hund trainieren

Wichtig ist an dieser Stelle, dass der Hundehalter konsequent bleibt und (erwartbare) Frustrationsmomente vermieden werden. Dies bedeutet, dass das Abrufen anfangs nur in Situationen trainiert wird, in denen der Hund nicht abgelenkt ist. Ist er gerade am Spielen oder gar am Fressen, sollte der Hundehalter warten, bis das Tier wieder aufnahmebereit ist. Im Kopf des Hundes muss sich „Wenn Herrchen/Frauchen ‚Komm!‘ ruft, muss ich zu ihm/ihr kommen“ fest verankern. Denkbar schlecht ist hierbei das Abrechen der Übung, wenn der Hund nicht will, da das Tier auf diese Weise den Abruf-Befehl nicht als „Befehl“, sondern als (unverbindlichen) „Vorschlag“ abspeichert.

So kann der Hund sich das Kommando einprägen

Nach Erfahrung von nutricanis gibt es keinen Hund, der das Abrufen innerhalb von zwei oder drei Wochen lernt, selbst erfahrene Hundehalter benötigen mehrere Monate, um dem Hund den Befehl perfekt beizubringen. Der Befehl muss über einen längeren Zeitraum immer wieder geübt werden, damit der Hund sich das richtige Verhalten einprägt – und das unter steigendem Schwierigkeitsgrad. Behält der Hundehalter jedoch einen langen Atem (und bleibt dabei konsequent), so kommt der Hund schließlich auch in schwierigen Situationen – etwa beim Tollen mit anderen Hunden – anstandslos zurück.