Brauchen Hunde Kohlenhydrate im Futter

Kohlenhydrate im Hundefutter

Seit in der menschlichen Ernährung im Zuge der Low- und No Carb Bewegung Kohlenhydrate häufig verteufelt werden, wird auch hinsichtlich der Ernährung des Hundes hinterfragt, ob der Hund Kohlenhydrate eigentlich braucht.

Grundsätzlich nutzen Hunde Kohlenhydrate als Energiequelle, genau wie der Mensch. Kohlenhydrate sind nicht schädlich für den Hund. Im Gegenteil – sie leisten sogar einen positiven Beitrag in der Hundeernährung. Schon der Ur-Vater des Hundes, der Wolf, hat über den Mageninhalt seiner Beutetiere Kohlenhydrate zu sich genommen. Tatsächlich kommt es wie immer auf die Art und Menge der Kohlenhydrate an. Die richtigen Kohlenhydrate in angemessener Menge sind wichtiger Bestandteil der Hundenahrung. Ein übermäßiger Verzehr von Kohlenhydraten kann allerdings dazu führen, dass der Hund dick wird. Da geht es ihm nicht anders als dem Menschen.



Kohlenhydrate unterstützen Muskeln und Gehirn beim Hund

In einer Studie der amerikanischen Psychologin Dr. Holly C. Miller konnte herausgearbeitet werden, dass Hunde, die ausreichend mit Kohlenhydraten versorgt werden, sich deutlich besser konzentrieren können und auch stressresistenter sind. Kohlenhydrate sind also auch beim Hund der Treibstoff für Muskeln und Gehirn.

Welche Kohlenhydrate gibt es

Kohlenhydrate bestehen aus Zuckermolekülen. Je nach Anzahl der Zuckermoleküle lassen sich Kohlenhydrate in folgende Gruppen unterteilen:

1. Einfache Kohlenhydrate - Einfachzucker bzw. Monosaccharide wie Glukose bzw. Traubenzucker und Fruktose bzw. Fruchtzucker.

2. Zweifache Kohlenhydrate - Zweifachzucker bzw. Disaccharide wie Milchzucker, Haushaltszucker und Malzzucker.

3. Mehrfache (komplexe) Kohlenhydrate - Mehrfachzucker bzw. Polysaccharide vor allem enthalten in Getreide, Vollkornprodukten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten.

Hunde brauchen Kohlenhydrate im Hundefutter

Gute und schlechte Kohlenhydrate

Mehrfachzucker müssen vor der Aufnahme ins Blut zunächst aufgespalten werden. Deshalb steigt der Blutzuckerspiegel nach dem Essen komplexer Kohlenhydrate langsamer. Während dieses Vorgangs schüttet die Bauchspeicheldrüse des Hundes Insulin aus. Insulin ist notwendig, damit die Körperzellen den Zucker aufnehmen können. Insulin wirkt sich dabei auch auf das Sättigungsgefühl beim Hund aus. Wird es über einen längeren Zeitraum und kontinuierlich ausgeschüttet, macht es also satt.

Nahrung mit überwiegend Einfach- und Zweifachzucker hingegen lässt den Blutzuckerspiegel nur kurzzeitig in die Höhe schießen, es stellt sich deutlich schneller wieder ein Hungergefühl ein. In diesem Zusammenhang wird daher häufig auch von „leeren Kohlenhydraten“ oder „leeren Kalorien“ gesprochen. Weißmehlprodukte, wie z.B. Nudeln bestehen zwar aus Getreide, das ursprünglich viele Nährstoffe enthält. Das Endprodukt jedoch hat nur noch sehr wenige wenige bis gar keine Nährstoffe mehr. Denn Weißmehl entsteht, wenn vom vollen Korn die Randschichten und der Keim entfernt werden. Und damit nicht nur die Ballaststoffe, sondern auch die meisten Vitalstoffe.

Hundefutter mit vielen Ballaststoffen

Eine wichtige Rolle im Rahmen einer artgerechten Hundeernährung spielen auch Ballaststoffe. Es handelt sich dabei um unverdauliche Nahrungsbestandteile. Sie bestehen häufig aus Vielfachzuckern und gehören deshalb zu den „guten Kohlenhydraten“. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Verdauung und der Erhaltung der Darmgesundheit. Zudem fördern sie das Sättigungsgefühl. Ballaststoffe stammen aus pflanzlichen Lebensmitteln.

Nicht zuletzt aus diesem Grund kann man sagen, dass Kohlenhydrate aus Gemüse, Obst und Vollkornprodukten die besseren Kohlenhydrate für den Hund sind. Bei immer mehr Hunden werden zudem Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder allergische Reaktionen auf Getreide diagnostiziert. Hier sollte erst recht ein getreidefreies Hundefutter mit wertvollen Kohlenhydraten aus Gemüse wie z.B. Kartoffel, Kürbis, Okra oder Süßkartoffel auf dem hündischen Speiseplan stehen.

Fazit: Kohlenhydrate sind wichtig für den Hund und die Hundeernährung

Kohlenhydrate spielen eine wichtige Rolle im Hundefutter. Aber es kommt auf die Art der Kohlenhydrate an. Zu bevorzugen sind solche aus Gemüse wie z.B. Kartoffeln, Kürbis, Okra oder Süßkartoffeln. Wieviele Kohlenhydrate in der Hundenahrung enthalten sein sollen, dazu gibt es leider keine gesicherten Angaben. Solange Ihr Hund jedoch kein Übergewicht hat, gibt es keinen Anlass zur Sorge.