Warum jagen Hunde ihre eigene Rute

Warum jagen Hunde ihren Schwanz

Die meisten Hunde jagen ab und zu ihren eigenen Schwanz. Sie drehen und kreiseln dann um sich selbst. Manchmal geschieht es aus Übermut oder während des Spiels. Manchmal bauen Hunde damit einfach überschüssige Energie ab. Sie simulieren dann eine Beute, die sie jagen und fangen möchten.

Solange der Hund es ab und zu tut und recht schnell auch wieder davon ablässt, seine eigene Rute zu jagen, ist hier nichts problematisch. Kritisch wird es, wenn der Hund seine Rute obsessiv jagt und sich auch nicht davon abbringen lässt. Dann nämlich könnte entweder eine Verhaltensstörung oder eine Krankheit Ursache für das Verhalten sein.

Analdrüsenprobleme – Hund jagt Rute

Hunde mit Analdrüsenproblemen jagen häufig ihre eigene Rute. Sind die Drüsen verstopft, können sich die Analbeutel nicht ausreichend entleeren. Sie werden immer voller. Für den betroffenen Hund ist das unangenehm und geht mit Schmerzen und Juckreiz einher. Um sich Linderung zu verschaffen, rutschen die Hunde mit dem Po über den Boden, lecken und knabbern im Analbereich und jagen ihren Schwanz. Eine Analdrüsenentzündung geht mit ähnlichen Symptomen einher. Meist noch ausgeprägter, weil die Entzündung mit größeren Schmerzen einhergeht. Der Hund sollte dann einem Tierarzt vorgestellt werden. Dieser wird je nach Diagnose die Analdrüsen entweder manuell leeren oder eine Entzündung z. B. mit Antibiotika behandeln.

Warum jagen Hunde ihre Rute

Allergische Flohdermatitis als Ursache für das Schwanzjagen

Eine allergische Flohdermatitis, auch Flohbissallergie oder Flohspeichelallergie genannt, kann dieses Verhalten erzeugen. Der Speichel des Flohs enthält Aminosäuren, aromatische Bestandteile, Polypeptide und Phosphor. Darauf reagieren einige Hunde allergisch und plagen sich mit einem Juckreiz. Sie kratzen, kauen, lecken oder beißen im Bereich der erkrankten Haut und jagen mitunter ihre Rute.

Zwangsstörung Schwanzjagen

In seltenen Fällen kann es sich auch um eine mentale Erkrankung handeln, die Zwangshandlungen bzw. Ticks mit sich bringt. Von einer Zwangsstörung wird gesprochen, wenn Handlungen oder Bewegungen ständig wiederholt werden und der Situation nicht angemessen sind. Bei Hunden zählen u. a. Pfotenlecken, im Kreis laufen und eben auch Schwanzjagen zu den häufigsten Zwangsstörungen. Man unterscheidet zwischen Stereotypien (ständige, gleichförmige Wiederholung von Verhaltensweisen) und komplexeren Zwangsstörungen. Während Stereotypien keinen Zweck und Ziel haben, geht man bei einer Zwangsstörung davon aus, dass der Hund ein Ziel verfolgt, z. B. Stressabbau.

Jagt der Hund immer häufiger seinen Schwanz und lässt sich auch nicht davon abbringen, sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden. Andernfalls kann sich das Verhalten nämlich verschlimmern. Im schlimmsten Szenarium können sogar Schlaf, Fressen und das Sozialverhalten durch die Zwangsstörung unterbrochen werden.

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